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Global Data Centers

In einigen Bereichen der öffentlichen Verwaltung sind in den vergangenen Jahren große Fortschritte in Hinblick auf die Digitalisierung erzielt worden. Das Onlinezugangsgesetz (OZG) mit der Verpflichtung bis Ende 2022 zahlreiche Verwaltungsleistungen online bereitstellen zu müssen, hat hier deutlich „Starthilfe“ geleistet. Und doch sind sich alle Beteiligten einig: Vom Ziel einer umfassenden digitalen Verwaltung sind wir noch weit entfernt. Die notwendigen Datenmengen und die dafür erforderlichen Rechen- und Speicherkapazitäten werden in den kommenden Jahren weiter signifikant steigen. Ein Punkt, der Kritiker aufhorchen lässt. Sie mahnen zu mehr Nachhaltigkeit. Doch Klimaschutz und Digitalisierung schließen sich nicht aus, ganz im Gegenteil.

Einfache digitale Prozesse der öffentlichen Verwaltung sparen den Bürgerinnen und Bürgern Zeit, steigern die Effizienz in den Behörden und sorgen insgesamt für mehr Transparenz. Gerade in kritischen Situationen wie der Covid-Pandemie zeigte es sich, wie wichtig die schnelle Verfügbarkeit belastbarer Daten ist, um angemessen reagieren zu können. Papiergebundene Abläufe sind dafür nicht geeignet und auch im Sinne der Ressourcenschonung mehr als bedenklich. Noch 2017 verbrauchten Bundesbehörden rund 1,25 Milliarden Blatt Papier. Eine Menge, die – setzt man ein 80 Gramm Standardpapier voraus – einen rund 120,5 Kilometer hohen, ins Weltall ragenden Papierstapel ergeben hätte. Fazit: Die weitere Digitalisierung der Verwaltung muss auch unter Umweltaspekten schnell vorangetrieben werden. Ein Ziel, dem sich auch die amtierende deutsche Regierung in ihrem Koalitionsvertrag verpflichtet hat. Zuverlässige und leistungsstarke Rechenzentren sind auf diesem Weg unverzichtbar. Kleine, dezentrale Rechenzentren einzelner Behörden lassen sich schwieriger vor Ausfällen schützen, arbeiten weniger effizient und lassen sich somit nicht so klimafreundlich betreiben wie große Colocation-Rechenzentren.

Klimaneutralität bis 2030, nachhaltige Innovationen schon heute

Rechenzentrumsbetreiber wie NTT Global Data Centers arbeiten schon seit Jahren an Konzepten und Technologien, um den Energieverbrauch in den Rechenzentren auf das notwendige Minimum zu senken. Das erfordern nicht nur die – im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarländern – sehr hohen Stromkosten. Auch die Nachhaltigkeitsziele vieler Kunden und der Rechenzentrumsbetreiber selbst lassen keinen Platz für unnötigen Ressourcen- und Energieeinsatz. Optimierte Kühlkonzepte, beispielsweise durch eine Grundwasserkühlung oder die Anhebung der Temperaturen in den IT-Räumen, senken den Stromverbrauch signifikant. Eine Allianz aus Rechenzentrumsbetreibern und Verbänden hat sich in dem im Jahr 2021 geschlossenen Climate Neutral Data Centre Pact (CNDCP) verpflichtet, dass alle angeschlossenen Rechenzentren in Europa bis 2030 klimaneutral betrieben werden.

NTT, ein Gründungsmitglied des CNDCP, nahm im Oktober 2022 in Berlin zwei weitere Rechenzentrumsgebäude in Betrieb, die nicht nur sehr energieeffizient betrieben werden können, sondern in erheblichem Umfang zur Dekarbonisierung der regionalen Wärmeversorgung beitragen. Der Rechenzentrumsstandort Berlin 2 befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerks Marienpark, inmitten eines schnell wachsenden Gewerbeparks. Die Kooperation mit GASAG und Investa ermöglicht es, dass bis zu 20 Prozent der Abwärme in ein lokales Wärmenetz eingespeist werden kann. Ein Projekt, das in dieser Größenordnung in Deutschland nur selten zu finden ist, da in der Regel die erforderliche Wärmenetzinfrastruktur in der Nähe von Rechenzentren fehlt. In Zusammenarbeit mit lokalen Versorgern und der Verwaltung soll das an vielen Standorten geändert werden.

Hochverfügbar auch in kritischen Situationen

Bei allen Bestrebungen in Hinblick auf Nachhaltigkeit und Effizienz darf eines nicht aus dem Fokus geraten: Die wichtigste Aufgabe eines Rechenzentrums liegt in der Sicherheit und Verfügbarkeit der IT-Systeme – gerade vor dem Hintergrund der Digitalisierung auf Bundes- und Landesebene. Umweltschutz darf dabei nicht vor der Handlungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung rangieren. Hier werden nicht nur sensible Daten zu Bürgerinnen und Bürgern verarbeitet, die vor unerlaubtem Zugriff ebenso geschützt werden müssen wie vor Verlust. Es geht um zentrale Verwaltungsprozesse, die auch im Krisenfall – beispielsweise bei einem flächendeckenden Stromausfall - reibungslos funktionieren müssen. Große Rechenzentren gehören aus diesem Grund zu den Kritischen Infrastrukturen (KRITIS) und müssen die strengen Sicherheitsanforderungen des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) erfüllen.

Colocation-Rechenzentren, wie sie NTT Global Data Centers realisiert und betreibt, bieten durch die Architektur ihrer Gebäude Sicherheits- und Alarmsysteme sowie durch modernste Zutrittskontrollsysteme maximalen physischen Schutz. Zudem gewährleisten eine redundante und unterbrechungsfreie Stromversorgung, leistungsfähige Brandschutzanlagen und redundante Kühlsysteme den sicheren Betrieb der IT-Systeme. Regelmäßig werden Notfallmaßnahmen und Prozessketten geprüft und rund um die Uhr werden die Rechenzentren durch qualifiziertes Personal betrieben und geschützt. Verantwortungsvolle Rechenzentrumsdienstleister in Deutschland sind sich den Anforderungen bewusst, die die öffentliche Verwaltung stellt. Sorgfältig werden sicherheitsrelevante Maßnahmen durchgeführt und konsequent wird die Effizienz der Rechenzentren optimiert. Kapazitäten bei spezialisierten Rechenzentrumdienstleistern wie NTT anzumieten, schafft damit nicht nur eine sichere Basis für die Digitalisierung in Deutschland. Es gewährleistet auch den nachhaltigen Einsatz unserer kostbaren Energie.

Sie möchten sich über unsere standortübergreifenden Nachhaltigkeitsinitiativen informieren oder haben allgemeine Fragen zu unseren Rechenzentrumsdienstleistungen und Produkten? Kontaktieren Sie unsere Rechenzentrumsexperten telefonisch unter +49 69 7801-2190, per E-Mail an dc.emea.sales@global.ntt oder über das Kontaktformular. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.

Günter Eggers is Director Public at NTT Global Data Centers EMEA

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