Scheinwerfer auf sicheren Datenaustausch in Luxemburg und Japan

Der sichere Austausch von Daten ist heute wichtiger denn je, da immer mehr Wirtschaftsräume auf der ganzen Welt ihre Prozesse und Systeme digitalisieren. Das zeigte sich auch bei einem kürzlichen Japan-Besuch von Luxinnovation, der luxemburgischen nationalen Agentur zur Förderung von Innovation und Forschung.

Die Agentur unterstützt Projekte, die daran arbeiten, eine nachhaltige, wettbewerbsfähige, digitale Wirtschaft voranzutreiben.

Eines dieser Projekte ist zum Beispiel Lux-XDataSpace4Health (LXDS4H), welches vom luxemburgischen Wirtschaftsministerium als GAIA-X-Flagship-Projekt ausgewählt wurde: Es wird die Basis für sicheren Datenaustausch im Gesundheitssektor bilden, und zwar nicht nur zwischen Luxemburg und den europäischen Staaten, sondern auch mit Ländern auf der ganzen Welt. Das Projekt beschäftigt sich dabei mit rechtlichen Vorschriften, der Monetarisierung von Gesundheitsdaten und neuen Behandlungsmöglichkeiten durch Nutzung von Daten und KI.

Das Ziel des Gaia-X-Projekts, welches im Oktober 2019 von der deutschen und der französischen Regierung angekündigt wurde, ist die Entwicklung einer modernen, digitalen Infrastruktur. Diese soll auf jede Cloud- und Edge-Technologie angewandt werden können und so Transparenz, Controllability, Software-Portabilität sowie Interoperabilität zwischen Daten und Services sicherstellen.

NTT DATA Luxemburg ist der LXDS4H-Allianz beigetreten, um dabei zu helfen, Stakeholder im medizinischen und politischen Gesundheitswesen von Luxemburg beim Austausch von Gesundheitsdaten zu unterstützen und dabei den hierbei gültigen EU-Vorschriften zu entsprechen. Weitere Mitglieder der Allianz sind beispielsweise die Robert-Schuman-Kliniken (HRS), das Luxembourg Institute of Health (LIH), das Nationale Zentrum für Translationale Krebsforschung (NCTCR) und der Luxembourg National Data Services (LNDS).

Fürs Erste konzentriert sich die Allianz auf Anwendungsfälle in Luxemburg, insbesondere in den Bereichen Diabetes und Onkologie. Später soll die Initiative auf Branchen außerhalb des Gesundheitswesens ausgeweitet werden.

So wichtig sind Datenaustausch-Standards

Michael Mossal von NTT DATA und Ralf Hustadt von Luxinnovation mit Noboru Koshizuka-san (Vorsitzerender der japanischen Data Society Alliance und Professor an der Universität Tokio), Nobuyuki Ogura-san (Chief International Expert bei Ogura Consulting) und Isamu Yamada-san (Researcher an der Universität Tokio).

Während dem Tokio-Besuch von Luxinnovation überlegten der Gaia-X-Koordinator von Luxemburg, Ralf Hustadt, und sein japanischer Kollege Noboru Koshizuka-san, Vorsitzender der japanischen Data Society Alliance, wie Luxemburg und Japan in den Bereichen Datenräume und Datenteilung zusammenarbeiten können.

Die Hoffnung ist, dass LXDS4H ähnlich erfolgreich wird wie vergleichbare europäisch-asiatische Projekte wie beispielsweise Catena-X, welches den Austausch zwischen deutschen Automobilherstellern und ihren asiatischen Lieferpartnern reguliert.

Bei diesem Meeting an der Universität Tokio betonte Koshizuka-san, wie wichtig Standards für den sicheren Datenaustausch zwischen Japan und Europa sind. Während Japan die Initiative Europas im Hinblick auf den Datenaustausch begrüßt, betonte Koshizuka-san, dass Japan in diesem Bereich als gleichwertiger Partner angesehen werden möchte, statt blind den Vorgaben der EU folgen zu müssen.

Ralf Hustadt betonte darauf, dass Gaia-X eine offene Gemeinschaft ist, welche alle Mitglieder – und zwar unabhängig von ihrer Nationalität – dazu einlädt, zur Entwicklung der neuen Standards beizutragen.

Asai Kohataro-san, Vizepräsident der Data Society Alliance, erklärte, dass Japan bereits aktiv an Datenteilungs-Projekten mitwirkt und in Zusammenarbeit mit NTT in Japan entwickelte Tests durchführt.

Asai Kohataro-san (Vizepräsident der Data Society Alliance und Technical Adviser bei Mitsubishi Electric, Corporate R&D) gemeinsam mit Ralf Hustadt von Luxinnovation und Michael Mossal von NTT DATA.

Mit R&D zur Zukunft des sicheren Datenaustauschs

Luxinnovation besuchte außerdem das in der japanischen Hauptstadt stattfindende NTT R&D Forum 2023 rund um Innovative Optical and Wireless Network (IOWN). Neben der Technologie selbst waren hier auch Anwendungsfälle und die generative KI-Technologie von NTT DATA Thema.

Beim Forum trafen sich die Vertreter von Luxinnovation mit Akira Sakaino-san und Koki Mitani-san, welche beim NTT Software Innovation Center an Datenräumen arbeiten. Besprochen wurden dabei etwa NTTs Herangehensweise an den Datenaustausch inklusive den Sicherheitsmaßnahmen bei der Hardware-Verschlüsselung und die Testprogramme, die wir in Japan und Deutschland durchführen.

Eiji Yoshida-san (rechts), Head of R&D Headquarters bei NTT DATA, mit Ralf Hustadt von Luxinnovation and Michael Mossal von NTT DATA.

Anschließend an das Forum gab es ein Treffen im japanischen Headquarter von NTT DATA mit Masaru Dobashi-san, Executive IT Specialist, und Taichi Imura-san, Deputy Manager: Green Innovation Office. Während der Fokus unseres Software Innovation Centers auf Forschung und Entwicklung im Bereich von Datenräumen und -teilung liegt, setzt NTT DATA diese Innovationen um.

Brücken bauen

Der Besuch in Tokio war ein erfolgreicher erster Schritt auf dem Weg zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen dem Gaia-X-Hub in Luxemburg, LXDS4H, DATA-EX, der Universität von Tokio, NTT DATA Japan und NTT Research.

Dieser Austausch war besonders wichtig, da er uns dabei hilft, unserem Ziel eines sicheren, effizienten und für alle Seiten gewinnbringenden Datenaustausch immer näher zu kommen. Wir sind stolz auf die Rolle, die wir dabei gespielt haben, Brücken zwischen Japan und Luxemburg zu schlagen, sodass wir gemeinsam das Thema der Datenteilung weiter vorantreiben können, und freuen uns bereits auf die Fortschritte, die das LXDS4H-Projekt dank der guten Zusammenarbeit machen wird.